Die Einkaufsanweisung war eigentlich ganz einfach: "Wir haben einen Übernachtungsgast zu Silvester/Neujahr, also bitte diese leckeren kleinen Croissants zum aufbacken in der Silberschale mitbringen". Mitgebracht hat der Mann das hier:
"Knack&Back"? Diese Rollen hab ich glaub ich das letzte Mal in der Hand gehabt, als meine Eltern 1985 feststellten, dass es in dem Kaff, in das wir von Düsseldorf aus hinzogen, Sonntagmorgens nirgendwo frische Brötchen gab und es einfach mal mit dieser Aufbackvariante versuchten. Einmal, glaube ich. Danach habe ich immer mal wieder neue Sorten probiert (Knoblauchecken etc.) aber vom Hocker gehauen hat mich nix.
Nun, wie eigentlich bereits vermutet, hatte Neujahr niemand so richtig Hunger. Hier und da wurden ein paar Reste vom Buffet gefuttert aber ansonsten rollten die Croissants fröhlich durch den Kühlschrank.
Samstagabend war es dann soweit, das Haltbarkeitsdatum rückte in greifbare Nähe und das Finale des "Dschungelcamps" stand an.
Herstellung
Auf dem blauen papierenen Aufdruck befindet sich eine kleine rote Ecke, die man "abknibbeln" muss und dann damit die komplette Papierummantelung abzieht. Nix für Grobmotoriker :) Dahinter verbirgt sich eine weitere Pappschicht und ich erinnere mich dunkel, dass mein Papa die früher auf eine Tischecke o.ä. schlagen musste (so langsam glaube ich, wir hatten diese blauen Rollen mehr als einmal im Haus) und dann platzte der Teig aus der Rolle.
In meinem Fall gings auch mit dem Fingernagel zu öffnen und es erschien eine Rolle Teig, perforiert.
Als ich versuchte, den Teig von Hand an der Perforation entlang zu lösen, zog er sich ziemlich in die Länge. Da hab ich doch lieber ein scharfes Messer benutzt, um die Teigdreiecke voneinander zu trennen. Derweil heizte der Backofen auf 200°C vor.
Als Belag kam nur "was der Kühlschrank so hergibt" in Frage. Daher habe ich drei Croissants mit Putenaufschnitt und geraspeltem Mozzarella belegt, drei Stück mit kleinen Scheiben Leberkäse, bestreichen mit süßem Senf.
Laut Packungsanweisung soll man die Croissants von der breiten Seite aus aufrollen und dann "formen". Okay, passiert.
Aufs Backblech (laut Packungsanweisung "auf Backpapier"!) und etwas über 15 Minuten bei 200°C gebacken.
So siehts dann aus:
Fazit
War okay. Die Croissants waren blättrig und fluffig, hatten aber diesen merkwürdigen Nachgeschmack, den alle Produkte aus der blauen Rolle so haben. Wenn man wirklich weder Messer noch Arbeitsplatz o.ä. hat, ist es sicherlich praktisch, wenn man die Croissants aus der Rolle mit drei Handgriffen aufs Backblech geben kann. Werde das Ganze irgendwann mal mit Blätterteig von der Rolle aus dem Kühlregal probieren, aber solche "Küchenteufel"-Rezepte wandern ja aufs andere Blog :)