Montag, Dezember 26, 2011

Mein neues Telefon: Das Samsung Galaxy Nexus

Ich bin ein Technikfreak und als ich 1998 mein erstes Mobiltelefon in der Hand hatte (ein NEC, konnte SMS empfangen, aber nicht senden) wußte ich - das wird eine lange gemeinsame Geschichte miteinander!

Schon früh war ich Nokiafan (kann sich noch jemand erinnern? Damals hieß es Nokia vs. Siemens!) und so hieß es schon bald Nokia 2110, 5110, 6210i, 7210i. Irgendwann hatte Nokia nix mehr für mich im Angebot und ich wanderte ab zum Motorola V3 Razr und nem SonyEricson. Es ging halt mehr um Style als um Nutzen.
Doch dann kam die Zeit des Fotografierens und Surfens per Telefon inkl Touchscreen und Video - und nach langem Suchen hieß es: Nokia 5800 Xpress. Was hatten wir für eine tolle Zeit zusammen!


Die Suche nach dem Nachfolger

Nach drei Jahren sollte aber nun ein neues Telefon her. Doch welches? Android oder OSX? Samsung, HTC oder Apple? Alex hatte sich im letzten Sommer das Google Nexus besorgt, das war schon ein nettes Gerät, aber so ein iPhone würde ganz gut zum Macbook passen. *grübel* Was war denn gerade angesagt? Samsung Galaxy S2 und das iPhone 4S gingen ja gerade wie warme Semmeln an jede Hausfrau raus, zu der Gruppe wollte ich nun wirklich nicht gehören. Und dann die Info: Das neue Galaxy Nexus kommt pünktlich zu meinem neuen Mobilfunkvertrag!

Schnell wurde ich bei Sparhandy fündig, und so zog mit einem neuen Telekommobilfunkvertrag für gerade mal 44 Euro das Samsung Galaxy Nexus (oder wie der Fachmann sagt: i9250) bei mir ein.

Auspacken, anfassen

Nach dem Auspacken war der erste Eindruck: Mann, ist das groß!

Aber ich wollte es ja so, die Internetseiten waren mir auf dem Nokia ja immer zu klein.

Die Rückseite ist eher ein dünnes, geriffeltes "Blättchen", bedruckt mit den Worten "Google" und "Samsung".
Wie gut, dass ich eh Google-Nutzer bin, ich benutze Gmail, habe einen G+-Account und auch dieses Blog hier ist bei Google gehostet. Auf diese Weise war alles ganz einfach. Doch durch diese "Riffelung", die hier und da moniert wird, liegt das Telefon sicher in der Hand. Gefällt!

Auch das Innenleben sieht prima aus - die Karte läßt sich einfacher rein und rausnehmen als z.B. beim 5800 und der Akku läßt sich austauschen. Was fehlt, ist ein SD-Kartenslot, denn der Benutzer des Galaxy Nexus muss mit den 16 GB auskommen, die Samsung verbaut ist, zusätzlicher Speicher ist nicht drin.
Aber mal ehrlich: 16 GB?! Mein erster PC hatte eine Festplatte mit einer Größe von 800 MB, beim Nokia hatte ich 4 GB, da sind 16 GB schon Luxus. Außerdem müll ich das Gerät dann nicht so voll. Ob es irgendwann ein Problem ist, wird wohl nur der Langzeittest zeigen.

 Kontaktimport und Co.

Praktischerweise habe ich ja wie gesagt einen Google-Account inkl. Gmail-Konto, so war das Importieren von Kontakten eine Sache von Sekunden. Zusätzlich habe ich noch einiges von Apple Mail und der SIM gezogen, so war es zunächst ein heilloses Durcheinander in den "Kontakten", mit denen ich jetzt in den ersten Tagen noch nicht warm geworden bin. Wie gut, dass Weihnachten so viel Zeit zum "aufräumen" ist. Aber ich will ja vor allem telefonieren, SMS verschicken und Apps benutzen - ich gehöre wohl zu den wenigen Smartphone-Besitzern, die keine Mails unterwegs lesen wollen.

Display

Es ist groß, das habe ich ja schon gesagt. Das vorinstallierte Hintergrundbild ist animiert und hat eine beruhigende Wirkung auf mich - ich denke, ich werde es ein Weilchen drin lassen (Update Juli 2012: Ich habs immer noch!). Die Farben sind brilliant, jedoch gefällt mir der "Automatik"-Modus für die Helligkeit nicht. Eine weiße Seite sieht dann aus wie angegilbt und wellig. Ich habe daher zumeist auf "halbvoll" stehen, nur bei strahlendem Sonnenschein sollte man komplett einschalten, um gut lesen zu können. Jedoch "frisst" das Display mit Abstand am meisten Akku-Leistung, deswegen entweder zurückschalten, wenn die Licht-/Sonneneinstrahlung nicht mehr so intensiv ist, oder ein Ladegerät in der Nähe haben.
Nach der Entsperrung kann man sich auf 5 Displays bewegen, je zwei nach links und nach rechts, die man mit Apps und Widgets belegen kann. Die unterste Zeile ist auf allen "Seiten" identisch. Ich habe dort den Telefonhörer, Musik, SMS und meine Browser eingerichtet, in der Mitte prangt der Zugang zu allen Apps. Da das Gerät auf der Oberseite wirklich komplett keine Knöpfe besitzt, ist diese Zeile sozusagen die "Kommando-Brücke".
Benutzung: Das Display reagiert schnell und flüssig, kein Unterschied zum iPad.

Apps, Apps, Apps

Es sind einige "Klassiker" der Google Welt (Maps, Navigation, Talke etc.) vorinstalliert, und im Appstore ist der Download von allem möglichen kostenfreien und kostenpflichtigen Krams verführerisch leicht. Also habe ich erstmal losgelegt.
Man kann einstellen, ob die Apps automatisch upgedatet werden, ob sie fragen oder ob man sie manuell prüft. Was m.E. zu schnell geht ist die Tatsache, dass man kostenpflichtige Apps per Telefonrechnung bezahlen kann, aber dafür kann das Gerät selbst ja nix.

Kamera

Ich kann damit fotografieren und filmen (HD). Es gibt verschiedene Modi und die Möglichkeit, Bilder direkt zu bearbeiten. Außerdem kann ich die Bilder gleich auf vielfältige Weise in die Welt hinausschicken. Ein klein wenig gewöhnungsbedürftig ist, dass ich beide Hände zum fotografieren benötige, da der Auslöser sich auf dem Display befindet. Mit dem Nokia und seinem Auslöseknopf (und der geringeren Größe) konnte ich auch schon mal Bilder mit einer Hand schießen. Dank meiner Dropbox-App werden die Bilder sofort in meinen Account hochgeladen, wenn ich im WLAN bin und auf das Macbook heruntergeschickt, wenn ich es mit der Dropbox synchronisiere. Die Frontkamera habe ich ehrlich gesagt noch nicht benutzt.

Akku-Leistung

Ein Smartphone ist kein normales Mobiltelefon, und deshalb kann ich schon nach wenigen Testtagen bestätigen, was andere Artikel bereits feststellten - das Galaxy Nexus ist sehr stromhungrig. Was mir gefällt ist die Tatsache, dass man unter "Einstellungen" sehen kann, was genau wieviel Strom gezogen hat (in Prozent).

Einstellungen

Apropos Einstellungen: Das ist für mich ebenfalls eine große Spielwiese. Ich kann sehen, wieviel Bandbreite verbraucht wurde und wofür, einstellbar auf unterschiedliche Zeiträume und aufteilbar zwischen WLAN und Netzbetreiber. Wir können per Android Beam Daten durch einfaches Berühren der Geräte untereinander austauschen (Alex hat wie gesagt das alte Nexus S). Es zeigt mir per Liste alle Apps, welche gerade womit beschäftigt/aktiv ist und wieviel Speicherplatz diese fressen. Für mich als neugierigen Frickel-Freak gibt es drölfundneunzig Menüs, in denen ich herumklicken und Einstellungen vornehmen kann.

Wie ist es denn nun?

Was soll ich sagen? Es ist einfach so, als hätten wir schon immer zusammengehört. Okay, es ist ein wenig groß und muss nahezu jede Nacht ans Ladegerät. Aber schon nach wenigen Wochen hatte ich mich an beides probemlos gewöhnt und wenn ich jetzt das Nokia (das zu Mami in treue Hände gewandert ist) in die Hand nehme, kann ich gar nicht mehr fassen, mit solch einem kleinen, träge reagierenden Gerät jemals zurecht gekommen zu sein. Ich würde es jederzeit wieder kaufen und kann es ruhigen Herzens empfehlen.